Urlaub unter freiem Himmel - Camping, Caravaning & Co.
Es ist der Traum von vielen Menschen: Sich mit einem Zelt, Caravan oder Wohnmobil auf die Reise begeben. Tipps, wie die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Der Weg ist das Ziel: Gestern haben Sie noch auf dem romantischen Stellplatz in der Lüneburger Heide gegrillt, heute Abend genießen Sie auf der Campinganlage die frische Brise an der Nordsee – und nächste Woche wollen Sie für weitere romantische Abenteuer in der Natur die Mecklenburger Seenplatte ansteuern. Toll! Unabhängig reisen, der Natur immer nah sein und gleichzeitig vertrauten Komfort genießen, wer will das nicht. Doch aufgepasst! So sehr Campingurlaub Spontanität verheißt, einfach einsteigen und losfahren ist trotzdem keine gute Idee. Erfahrene Campingfans warnen davor. Ihr Appell: Immer gut vorbereiten. Das gilt selbst für jene, die im Zelt unter freiem Sternenhimmel übernachten wollen. Auch wenn das an die Jugend erinnert. Lieber erst einmal im heimischen Garten sein Minihaus beziehen. Bekommt einem das Übernachten dort wirklich? Wie groß ist doch die Sehnsucht nach einer weichen Matratze?
Campingfahrt auf Probe
Wer die Reise im Vorfeld gut plant, erspart sich später manche böse Überraschung. Apropos sparen: Schon bei den Kosten fängt es an. Wie viel wollen Sie in Ihre alternative Auszeit investieren? Für Einsteiger empfehlen sich unbedingt Mietmobile, doch selbst diese haben ihren stolzen Preis. So kostet das bewegliche Hotel in der Nebensaison um die 100 Euro pro Nacht, abhängig von Ausstattung und Größe. In der Hauptsaison zahlen Sie deutlich mehr. Bevor Sie starten, sollten Sie erst eine Probefahrt machen – oder gleich mehrere, am besten mit einer erfahrenen Begleitung. Auch ein Fahrsicherheitstraining kann sinnvoll sein, um etwa Einparken oder das Lenken mit dem sperrigen Gefährt in engen Gassen zu üben. Lassen Sie sich gründlich in die Herberge auf vier Rädern einweisen. Wie funktionieren Wasserversorgung, Gas und die Heckträger für die E-Bikes noch einmal genau? Informieren Sie sich über den nötigen Versicherungsschutz. Machen Sie sich auch mit den Maßen des Wohnwagens vertraut. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie damit wegen einer niedrigen Unterführung große Umwege einplanen müssen. Bei einem seriösen Anbieter dauert eine solide Übergabe des Fahrzeugs schon mal bis zu zwei Stunden.
Alles Wichtige im Gepäck
So, an alles gedacht? Fahrräder gut verstaut und sicher befestigt? Dann kann es endlich losgehen. Über gute Reiseziele für Camper und Übernachtungsmöglichkeiten können Sie sich im Internet und in spezialisierten Reiseführern schlau machen. Denken Sie daran, rechtzeitig zu buchen. Gerade in Zeiten der Pandemie, wo Caravan-Urlaub boomt, sind die Plätze schnell vergeben. Achten Sie auf aktuelle Corona-Hinweise, die vielleicht ursprüngliche Planungen verhindern.
Jetzt noch ein letzter prüfender Blick ins Gepäck! Haben Sie alles Wichtige dabei? Dazu zählen Führerschein, Fahrzeugbrief, aktuelle Karten oder Navi, Kontaktdaten von Campingplätzen, Krankenkassenkarte und relevante Versicherungsunterlagen. Müssen Sie Maut-Gebühren zahlen? Denken Sie auch an die gut sortierte und frisch aufgefüllte Reiseapotheke, CEE-Stromkabel plus Kabeltrommel sollten auch nicht fehlen.
Tipp: Bevor Sie den Motor starten – machen Sie sich mit dem Navigationsgerät des Mietmobils vertraut, damit Sie es während der Fahrt problemlos programmieren können. Wohin soll es nun gehen? Ob Ostsee oder Bayern: Nach Ihrer tollen Vorbereitung können Sie die Fahrt entspannt genießen. Wie gesagt: Der Weg ist das Ziel.
Gesund auf Touren kommen - und bleiben
- Legen Sie während der Fahrt öfter Pausen ein. Kleine Gymnastikübungen halten Sie am Steuer fit.
- Sie müssen nicht wie verrückt Strecke machen. Fahren Sie besser Ihr Stressprogramm herunter. Bleiben Sie ruhig ein paar Tage an einem Ort und entspannen Sie.
- Packen Sie frische Lebensmittel in Kühlboxen. Sonst verderben sie auf der Fahrt, wenn sich das Wohnmobil aufheizt.
- Unbedingt Badeschlappen einpacken! Vielleicht ist es um die Hygiene in Dusch- und Waschräumen auf den Camping-Plätzen nicht so gut bestellt.
- Mit im Gepäck sollte immer wetterfeste Kleidung zum Wechseln sein. Darauf achten, dass der Schlafsack an die nächtlichen Temperaturen angepasst ist.
- Immer genügend Trinkwasser mitnehmen. Je nach Reiseziel informieren, ob Sie die Quelle Wasserhahn dafür wirklich anzapfen sollten.
- Am Abend nicht zu tief ins Glas schauen, sonst haben Sie am nächsten Tag am Steuer Restalkohol im Blut. Sie fahren unkonzentriert und vermiesen sich selbst die Laune.
- Dosenravioli auf dem Gaskocher sind zwar schnell zubereitet. Aber Salat, Gemüse und frische Lebensmittel sind die bessere Alternative. Gönnen Sie sich einen Bummel auf dem lokalen Markt, um regionale Produkte vor Ort zu kaufen. Als gesunder und nahrhafter Reiseproviant eignen sich Nüsse und Trockenfrüchte.
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