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Power durch Hormone - Die Zyklusstrategie
Das Auf und Ab der Hormone im weiblichen Zyklus kann nicht nur miese Laune vor der Regel auslösen. Es setzt zu bestimmten Zeiten auch Kräfte frei, macht attraktiver und belastbarer. Frauen, die ihre „Hormontage“ nutzen, können die Herausforderungen in Alltag und Beruf besser meistern.
Zeit der Regel (1. - 5. Tag des Zyklus)
Die Kombination aus hohem Östrogen- und niedrigem Progesteronspiegel macht gute Laune, stärkt Tag für Tag mehr und mehr das Selbstvertrauen. Das ist die beste Zeit zum Beispiel für Vorstellungsgespräche oder um neue Kontakte zu knüpfen.
Aber auch wer abnehmen möchte, sollte jetzt damit starten. Laut einer Studie der Tufts University in Massachusetts essen Frauen zu Beginn des Zyklus im Schnitt täglich zwölf Prozent weniger als in der zweiten Hälfte. Weitere Untersuchungen zeigten: Die natürliche Diät-Phase kann sich sogar bis kurz vor dem Eisprung erstrecken.
Falls Sie sich ein bisschen müde fühlen, kann das am Eisenverlust durch die Blutung liegen. Steuern Sie mit eisenreicher Kost dagegen an, beispielsweise mit Fleisch, Eiern und Salat.
Östrogen-Phase (6. – 13. Tag)
Die Menge des weiblichen Hormons Östrogen steigt bis zum Eisprung an. Das bedeutet für uns: Das Gehirn wird immer fitter. Viele Frauen sind in dieser Phase besonders schnell denkend, kreativ und schlagfertig. Schottische Forscher fanden heraus, dass die Östrogene Frauen auch anziehender machen. Sie wurden in der Studie in dieser Phase von Männern als besonders attraktiv, gesund und weiblich bewertet.
Aber Vorsicht, Streitgefahr: Es kann vorkommen, dass Sie andere Frauen jetzt weniger gut leiden können als sonst. Wissenschaftler erklären das mit dem hormongesteuerten Ur-Programm des Konkurrenzkampfes um den Mann.
Die körperliche Fitness in dieser Zeit lässt sich nutzen: Wenn der Östrogenspiegel am höchsten ist, macht man beim Muskelaufbau besonders gute Fortschritte.
Und den Termin beim Frauenarzt sollte man in diese Zyklus-Phase legen. Die Gebärmutterhalsschleimhaut ist jetzt am dünnsten und damit optimal für einen Früherkennungs-Abstrich.
Eisprung (14. Tag)
Das Schmerzempfinden ist geringer als sonst – gut zum Beispiel für eine Zahnbehandlung oder eine professionelle Zahnreinigung.
Anziehender auf Männer wirken Frauen jetzt wegen ihres Eigendufts. Aber: Unbewusst finden viele Frauen jetzt eher harte Kerle attraktiv als sensible Männer.
Entspannungs-Phase (15. – 22. Tag)
Der Anstieg des Hormons Progesteron hat einen beruhigenden Einfluss. Das liegt an seiner Aufgabe, den weiblichen Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Die ideale Zeit also für Diskussionen mit Konfliktpotenzial.
Beim Sport fällt Ausdauertraining jetzt leichter als sonst. Das ist auch besonders effektiv, denn die Fettverbrennung ist bis zu 30 Prozent höher.
PMS (23. – 28. Tag)
Wenn vor der Regel die Hormonkonzentration abfällt, erleben viele Frauen das gefürchtete „Prämenstruelle Syndrom“ (PMS). Möglich sind miese Laune, Gereiztheit, plötzliche Heulanfälle, dazu Pickel und Migräne.
Zudem verlangt der Körper jetzt im Schnitt gut 200 Extra-Kalorien pro Tag: Heißhungergefahr! Helfen kann es, die körpereigenen Depots an Vitamin B6 (z. B. in Bananen, Vollkornprodukten), Kalzium (z. B. in Milchprodukten) und Magnesium (z. B. in Nüssen, grünem Gemüse) aufzufüllen. Kaffee dagegen steht im Verdacht, die PMS-Symptome zu verstärken.
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Die 3 wichtigsten Frauenhormone
Östrogene werden vor allem im Eierstock gebildet und steigen in der ersten Zyklushälfte an – besonders stark vor dem Eisprung.
Das luteinisierende Hormon (LH) löst den Eisprung aus und bewirkt, dass der Östrogenspiegel wieder sinkt.
Progesteron (Gelbkörperhormon) wird verstärkt in der zweiten Zyklushälfte produziert. Kommt es nicht zu einer Befruchtung, fällt der Progesteronwert ab und die Regelblutung wird ausgelöst.