No Poo-Trend: Schöne Haare ohne Shampoo
Haarwaschmittel gibt es für jeden Haartyp und mit unzähligen wertvollen Inhaltsstoffen: ob Zitronengras gegen fettendes Haar oder Mandelmilch bei trockenen Spitzen. Der neueste Trend aus den USA ist jedoch, komplett auf Shampoo zu verzichten. So soll sich die natürliche Talg- Produktion der Kopfhaut wieder regulieren.
Für viele ist die Dusche am Morgen wichtig, um richtig wach zu werden. Damit die Frisur danach auch gut sitzt, waschen wir unsere Haare direkt mit. Also: Shampoo in die Hand, aufschäumen, kräftig, bis auf die Kopfhaut einmassieren, einwirken lassen und gründlich ausspülen.
Wer eine lange Mähne hat, gönnt ihr noch eine leichte Spülung für eine bessere Kämmbarkeit. Nach dem Stylen ist das Haar frisch, locker und duftet gut.
Aus den USA ist jedoch ein neuer Trend zu uns nach Deutschland gekommen: No Poo. Die Idee dahinter ist, komplett auf Shampoo zu verzichten.
Stattdessen werden die Haare nur mit natürlichen Alternativen wie Essig, warmem Wasser, Natron und Lavaerde gereinigt. Dadurch soll sich die Talg-Produktion der Kopfhaut erholen, die Haare sollen langfristig weniger fetten und gesünder bleiben.
Fettige Haare zu Beginn unvermeidbar
Die Befürworter des No Poo-Trends empfehlen, die erste alternative Reinigung erst durchzuführen, wenn die Haare wirklich fettig sind. Denn je größer der Abstand zwischen den Haarwäschen ist, desto schneller soll sich die Talg-Produktion regulieren.
Am Anfang ist es jedoch gar nicht so einfach, komplett auf das Haarewaschen zu verzichten. Denn spätestens nach zwei bis drei Tagen bilden sich auf dem Kopf fettige Strähnen, wodurch sich viele unwohl fühlen.
Haare bürsten verteilt Talg
Bis sich die Kopfhaut umgestellt hat, kann es bis zu sechs Wochen dauern. Während dieser Zeit ist vor allem der Ansatz fettig, während die Spitzen eher zu Trockenheit neigen.
Natron soll dann den Talg aus den Haaren lösen, Essig Glanz in die Längen bringen. Außerdem gilt die alte Regel unserer Großeltern: Einhundert Bürstenstriche am Tag sorgen für glänzendes Haar.
Denn dadurch verteilen Sie den Talg aus dem Ansatz in die Haarspitzen. Das Fett dient dabei als natürliche Haarkur. Zusätzlich wirken die Bürstenstriche auf der Kopfhaut wie eine Massage und regen dort die Durchblutung an.
Kritische Stimmen warnen vor Erkrankungen
Es gibt jedoch unterschiedliche Expertenmeinungen zum No Poo-Trend. Einige sagen, es reicht, die Haare mit warmem Wasser zu spülen.
Die meisten Dermatologen weisen aber darauf hin, dass Talg nicht wasserlöslich ist und auf der Kopfhaut einen idealen Nährboden für Pilze und Bakterien bietet. Die Folge können Schuppen und ernsthafte Hauterkrankungen sein.
Zudem sind Natron und Essig gerade bei einer sensiblen Kopfhaut häufig zu aggressiv und können sie reizen.
Also: Bevor Sie den neuen Trend ausprobieren, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen und sich informieren, welche anderen Mittel an Stelle von Shampoos es für Ihre Haare geben kann.
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