Heiserkeit - wenn die Stimme weg bleibt
Gestörte Stimme
Die Ursachen von Heiserkeit sind vielfältiger Natur. Zu den äußeren Faktoren, die die Erkrankung begünstigen, zählen z.B. Tabakrauch, extrem klimatisierte Räume, verschiedene Medikamente, Alkoholkonsum oder giftige Dämpfe, Abgase, Feinstaub und Schadstoffe.
Auch die klassische Erkältung, Überlastung, aufsteigende Magensäure bei Sodbrennen, sowie hormonelle Veränderungen können Heiserkeit verursachen. Nach Operationen und Intubationen tritt die Krankheit häufig auf. Daneben ist Heiserkeit eines der Anfangssymptome von Kehlkopfkrebs.
Fachleute bezeichnen die Stimmstörungen als Dysphonien. Die Stimme klingt nicht mehr voll und klar, sondern rau, kratzend, brummig, piepsend, eben heiser. Manchmal versagt sie sogar ganz.
Insbesondere Sänger und Vielsprecher leiden häufig unter Heiserkeit. Insbesondere dann, wenn sie nicht über die richtige Atem- und Sprechtechnik verfügen, kommt es zu Problemen mit dem Sprechen.
Wer die auftretende Heiserkeit ignoriert und weiter spricht oder singt, riskiert chronische Schädigungen. Dazu gehören beispielsweise Knötchen auf den Stimmlippen, die sogenannten Sängerknötchen, die vielfach operativ entfernt werden müssen. Außerdem bleibt die Stimme oftmals auch dauerhaft belegt und kratzig.
Wenn die Stimmstörung mit Schmerzen, Atemnot und Schluckbeschwerden verbunden ist, sollte sofort ein Arztbesuch erfolgen. Heiserkeit mit Schluckbeschwerden, hohem Fieber und einem geschwollenen Hals kann ein Zeichen für eine lebensbedrohliche Entzündung der Kehldeckelschleimhaut über der Stimmritze, einer Epiglottis, sein.
Maßnahmen gegen Heiserkeit
Die erste Maßnahme bei Heiserkeit heißt Schonung. Man sollte möglichst wenig sprechen. Flüstern ist übrigens keine Alternative, da dieses die Stimmlippen weitaus stärker beansprucht als wenn man sich in normaler Lautstärke unterhält.
Auch permanentes Räuspern wirkt sich nachteilig aus, obwohl es sich bei einer heiseren Stimme geradezu aufzwängt. Beim Räuspern schlagen die Stimmlippen hart aufeinander und werden noch mehr gereizt.
Wichtig ist, viel zu trinken. Dabei gehen die Ratschläge von Wasser über Saftschorlen bis hin zu Kräutertees, um die Schleimhäute zu befeuchten. Dabei sollte man sehr kalte und sehr heiße Getränke meiden. Für Aufgüsse bieten sich verschiedene Heilpflanzen an, die beispielsweise entzündungshemmende Wirkungen haben. Dazu zählen Kamille, Salbei, Pfefferminze, Thymian, Ehrenpreis, Spitzwegerich oder Malve.
Auch Gurgeln oder Inhalieren wirkt sich positiv auf die Stimmbänder aus. Zum Gurgeln können beispielsweise Salzlösungen oder Salbeitee verwendet werden, zum Inhalieren Salzwasserdampf oder Kamillenlösung. Die fein verteilten Dampftröpfchen beim Inhalieren gelangen tiefer in die Atemwege als es beim Gurgeln geschieht.
Halsbonbons und -pastillen mit Salbei oder Isländisch Moos beruhigen ebenfalls den Hals. Allerdings hält ihre Wirkung nur für kurze Zeit an. Außerdem sollte man auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in den Räumen achten. Für Vielsprecher kann auch ein Sprechtraining hilfreich sein.
Warme Wickel oder Quarkwickel zählen zu den Hausmitteln, deren Wirksamkeit seit langem überliefert ist. Während man vollkommen auf Rauchen und Alkohol verzichten sollte, sind Milch und Milchprodukte nur einzuschränken, da sie die Stimmbänder zusätzlich verschleimen.
Schüßler-Salze und Homöopathie
Auch mit Schüßler-Salzen und homöopathischen Mitteln kann man eine Heiserkeit behandeln. So bieten sich die Salze Nr. 1 (Calcium fluoratum), Nr. 3 (Ferrum phosphoricum), Nr. 4 (Kalium chloratum), Nr. 5 (Kalium phosphoricum) und Nr. 6 (Kalium sulfuricum) bei Heiserkeit durch eine Erkältung an.
Das Salz Nr. 3 wird auch als Salz des Immunsystems bezeichnet, Salz Nr. 4 als Salz der Schleimhäute und Salz Nr. 8 (Natrium chloratum) das Salz des Flüssigkeitshaushaltes. Letzteres wirkt regulierend auf den Wasserhaushalt des Körpers.
Je nachdem, wie es zur Heiserkeit gekommen ist, können unterschiedliche homöopathische Mittel Linderung verschaffen. Sind die Beschwerden eine Folge von kaltem und trockenem Wetter und ist der Kehlkopf sehr empfindlich, so bietet sich Aconitum napellus an.
Bei brennenden und stechenden Schmerzen im Kehlkopf, verbunden mit Schmerzen beim Sprechen und großer Trockenheit im Hals, kann Apis mellifica für Linderung sorgen. Sind die Beschwerden eine Folge von Nervosität und löst der Wechsel in eine hohe Stimmlage Husten aus, so wird Argentum nitricum empfohlen.
Ebenfalls bei Überlastung der Stimmbänder kann Arnica montana helfen. Weitere Homöopathika, die bei Heiserkeit empfohlen werden, sind Belladonna, Bryonia alba, Carbo vegetabilis, Causticum, Gelsemium sempervirens und Hepar sulfuris.
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