Die Brigitte-Diät: gesunder Klassiker
Das Prinzip
Die drei grundlegenden Regeln für ein wirkungsvolles Abnehmen sind bei dem Klassiker unter den Diäten in Frauenillustrierten die Bereiche "Stundenformel", "Fatburn-Kick" und "Kalorienbremse".
Grundsätzlich ist die Brigitte-Diät eine Mischkostdiät, wenngleich der Eiweißanteil leicht erhöht ist. Dies ist im "Fatburn-Kick" enthalten. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass eiweißreiche Nahrung das Abnehmen begünstigt. Deshalb sollte abends eiweißreich und kohlenhydratarm gegessen werden, damit über Nacht Fett abgebaut wird.
Die Stundenformel lautet 4-4-10. Demnach gelten Pausen von mindestens vier Stunden zwischen den Mahlzeiten als optimal. Innerhalb dieser Ruhepausen sollte nichts verzehrt werden - auch kein Snack oder Obst.
Nachts sollte die Pause mindestens zehn Stunden betragen. Damit verabschiedet sich die Brigitte-Diät auch von den bislang propagierten fünf Mahlzeiten pro Tag hin zu den klassischen drei Mahlzeiten. Es wird davon ausgegangen, dass der Stoffwechsel es mag, auch einmal in Ruhe gelassen zu werden, um dann verstärkt Fett zu verbrennen.
Der Energiebedarf wird nicht individuell ermittelt. Unabhängig vom BMI enthält die tägliche Nahrungsmenge etwa 1.200 Kalorien und circa 40 Gramm Fett. Männer haben in der Regel einen höheren Energiebedarf und dürfen deshalb 1.500 Kalorien pro Tag mehr verzehren.
Neu ist das Stichwort der Kalorienbremse. Es sollten vor allem Nahrungsmittel mit wenig Kohlenhydraten und geringer Energiedichte verzehrt werden. Dahinter steckt, dass der Zuckerstoffwechsel in der Regel oberste Priorität im Körper hat.
Werden nun kohlenhydrathaltige Nahrungsmittel wie Nudeln, Brot oder Süßes verzehrt, dann wird das Hormon Insulin ausgeschüttet, das den Zucker aus den Kohlenhydraten als Energie zu den Körperzellen transportiert. "Das kann Stunden dauern - und so lange muss der Fettabbau warten", wie es in den Erklärungen zur Brigitte-Diät heißt.
Die Energiedichte eines Nahrungsmittels ist wichtig für das Sättigungsgefühl. Nach dem Prinzip einer geringen Energiedichte sollen Kalorien nicht dadurch gespart werden, dass gehungert wird, sondern durch Mahlzeiten, die möglichst wenig Kalorien pro Gramm oder Portion liefern.
Ideal sind Gurken und Obstsorten, die viel Wasser enthalten. Auch mageres Fleisch gehört zu den empfehlenswerten Lebensmitteln.
Bemerkenswert ist, dass großer Wert auf die Durchführung im Alltag gelegt wird. Dazu gehören nicht nur die Zubereitung, sondern auch Einkauf und Vorratshaltung: Die eingekauften Quarkbecher verschimmeln nicht halbvoll im Kühlschrank, sondern werden innerhalb weniger Tage aufgebraucht.
Inzwischen gibt es verschiedene Brigitte-Diät-Programme, darunter auch eine Job-Diät speziell für Berufstätige. Dazu wird ein Bewegungsprogramm empfohlen. Auch online ist die Brigitte-Diät präsent: mit einem speziellen Abnehm-Coach unter www.brigitte-diaet-coach.de oder Apps für Smartphones und Tablets.
Wie reagiert der Körper?
Er freut sich. Das ist das einhellige Urteil aller Ernährungswissenschaftler. Eine Zufuhr von 1.200 bis 1.500 Kalorien täglich ist für eine allmähliche, aber dafür dauerhafte Gewichtsabnahme geeignet.
Die Verteilung der Hauptnährstoffe stimmt mit den allgemein anerkannten Empfehlungen überein. Die verwendeten Nahrungsmittel sind abwechslungsreich und liefern alles, was der Körper braucht.
Wenn das Wunschgewicht erreicht ist, kann man die Brigitte-Diät sogar mit wenigen Ergänzungen als Dauerernährung beibehalten.
Praktikabilität
Die praktische Durchführung im Alltag gehört zum Prinzip der Brigitte-Diät. Es gibt detaillierte Einkaufslisten, bei denen alle besorgten Nahrungsmittel innerhalb weniger Tage vollständig verbraucht werden. Die Rezepte gelten für eine Person.
Auch die Angabe der jeweils benötigten Mengen ist einfach gehalten, so dass man fast nie eine Waage braucht. Man verbringt täglich etwa eine Stunde in der Küche. Das sollte auch bei Berufstätigkeit zu schaffen sein. Die Tagesmahlzeiten kann man zum Arbeitsplatz mitnehmen.
Essen gehen fällt während der Abnehmphase aus, dafür lernt man durch die abwechslungsreichen Rezepte, selbst gesund und fettarm zu kochen und zu essen. Die Brigitte-Diät ist auch für Vegetarier geeignet.
Die Anleitungen gibt es in Buchform (inzwischen sind zahlreiche Programme erschienen) bzw. zu Beginn des Jahres in der Zeitschrift. Inzwischen gibt es Anleitungen fast für jeden erdenklichen Typ und für viele unterschiedliche Lebenssituationen, für Genießer ebenso wie für die Bikini-Figur, für mehr Balance oder für Singles.
Über die jeweiligen Apps kann man auch mobil auf die Rezeptdatenbank zugreifen und sich selbst im Supermarkt noch Anregungen für den Einkauf holen.
Für wen geeignet?
Für alle, die gesund abnehmen wollen und dabei Wert auf schmackhafte Abwechslung legen. Wer mit neuen Rezepten seinen Horizont erweitern und die Freude an ausgewogener Kost kennen lernen möchte, kommt hier sicher auf seine Kosten.
Selbst Berufstätigkeit und ein Single-Haushalt haben als Argumente gegen eine gesunde Ernährung ausgedient. Die Brigitte-Diät nimmt darauf ausdrücklich Rücksicht.
Nicht geeignet ist die Brigitte-Diät für Menschen, die nicht gerne nach Rezepten kochen, die lieber den schnellen Erfolg mit einer Crash-Diät suchen oder sich strikt weigern zu kochen.
Gesamtbeurteilung
Einfach gut. Die Brigitte-Diät gehört wirklich zu den vorbildlichen Diäten. Das Konzept bietet einen guten Einstieg in eine langfristige Ernährungsumstellung. In Kombination mit regelmäßiger Bewegung - auch im Alltag - besteht durch diese Diät eine Aussicht auf dauerhaften Erfolg.
Außerdem ist positiv, dass die Diät nicht starr einem einmal eingeschlagenen Kurs folgt, sondern regelmäßig nach den neuesten Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft überarbeitet wird.
Die modernen Zusätze mit frei zugänglichen und kostenlosen Online-Angeboten, mit dem kostenpflichtigen Diät-Coach sowie den Apps für iPhone und iPad, sind ebenfalls positiv zu bewerten.
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