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Brustkrebs – Warum die Heilungschancen heute groß sind
Brustkrebs ist hierzulande die häufigste Krebserkrankung bei Frauen: Jährlich erkranken rund 70.000 neu daran. Doch dank großer medizinischer Fortschritte wissen Frauen heute besser, wie sie den Krebs erst gar nicht in ihr Leben lassen. Bei Erkrankung: Wird sie im frühen Stadium erkannt und behandelt, liegt die Heilungschance inzwischen bei nahezu neunzig Prozent.
So senken Sie Ihr Risiko:
Mediterrane Küche auf den Speiseplan setzen
Gesundheitlich besonders wertvoll und dazu enorm lecker ist die traditionelle mediterrane Küche – ihr sollten Sie den Vorrang bei der Zusammenstellung Ihres Speiseplans geben. Zumal Sie sich damit auch mehr pflanzliche Fette wie Olivenöl & Co. und weniger tierische Fette sowie mehr Ballaststoffe servieren. Weiteres Plus: Es kommt mehr Fisch als Fleisch auf Ihren Tisch.Das ist kein Zufall bei frostigen Außentemperaturen. Talgdrüsen arbeiten bei Kälte nur auf Sparflamme und produzieren weniger Fett. Die geringe Luftfeuchtigkeit und Heizungsluft entziehen unserem natürlichen Schutzmantel zusätzlich Feuchtigkeit. Das Gesicht ist zudem im Winter anders als etwa die bekleideten Arme und Beine widrigen Wetterbedingungen ungeschützt ausgesetzt. Das gilt auch häufig für die Hände. Wie schnell vergessen wir für sie die wärmenden Fäustlinge. Ganz abgesehen davon, dass wir unsere natürlichen Greifwerkzeuge ständig mit Seife, Spül-, Desinfektions- und Putzmittel traktieren.
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Laufen Sie dem Krebs davon
Regelmäßig Sport treiben beugt Brustkrebs vor. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft reduziert sich dadurch das Krankheitsrisiko um bis zu 30 Prozent. Für Patientinnen gilt: Waren Sie vor dem Ausbruch des Tumorleidens sportlich unterwegs, erleiden Sie weniger häufig einen Rückfall. Auch lindert Bewegung unter sachkundiger Anleitung die Erschöpfung, unter der viele Krebspatientinnen leiden (Fatigue). Setzen Sie auf Ausdauersportarten wie Schwimmen, Joggen, Walken oder Radfahren.
Brüste einmal im Monat untersuchen
- Stellen Sie sich oben ohne vor einen Spiegel und lassen beide Arme locker hängen. Sehen Sie Veränderungen wie Schwellungen, Rötungen oder Einziehungen der Brustwarze?
- Tasten Sie danach mit den Fingern sanft Ihre Brüste von oben nach unten nach etwaigen Verhärtungen ab: Mit der linken Hand die rechte und mit der rechten Hand die linke Brust. Dann tasten Sie Ihre Schlüsselbeine und Achselhöhlen ab.
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Mammographie nutzen
Diese Röntgenuntersuchung der Brüste sollte zwischen dem 50. und dem 69. Lebensjahr neben der jährlichen frauenärztlichen Tastuntersuchung alle zwei Jahre durchgeführt werden. Die spezielle Bildgebung erlaubt hervorragend Einblick in das Brustgewebe. Sollte sich etwas Auffälliges finden, sorgen mikroskopisch untersuchte Gewebeproben für Aufklärung.
In bester Behandlung
Passgenaue Therapie
Brustkrebs ist nicht gleich Brustkrebs. Die Tumore wachsen mal schneller oder langsamer, sind abhängig von Hormonen oder nicht und manche reagieren auf spezielle Wachstumsfaktoren. Abhängig vom jeweiligen Brustkrebs-Typ sowie Alter und Gesundheitszustand wird die Behandlung geplant – exakt zugeschnitten auf die Patientin und ihren Tumor. Diese passgenaue, sogenannte individualisierte Therapie ermöglicht ein ganz gezieltes Vorgehen. Das macht sie wirksamer, zudem erheblich kürzer und damit schonender.Moderne Behandlungsansätze
Operation light
Die chirurgische Entfernung aller Tumorzellen ist nach wie vor nötig, um eine Heilung zu erreichen. Das Vorgehen dazu ist heute jedoch erheblich sanfter. Es wird nur so viel an Brustgewebe entfernt, wie unbedingt nötig ist und die Ränder um den Tumor sind erheblich schmaler. So kann die Brust trotz Operation in der überwiegenden Mehrheit der Fälle erhalten werden.
Chemo nicht unbedingt
Die Chemotherapie dient der Entfernung möglicherweise im Körper verbliebener, restlicher Krebszellen. Sie ist jedoch anders als früher kein absolutes Muss mehr. Ob sie nötig ist, wird abhängig vom individuellen Risiko jeder Patientin bestimmt. Ist der Tumor hormonempfindlich, wächst nicht schnell und spricht gut auf Medikamente an, kann beispielsweise auf eine Chemotherapie verzichtet werden.
Reduzierte Bestrahlung
Die lokale Bestrahlung der Brust ist deutlich schonender geworden. Denn durch verbesserte Technik der Geräte lässt sich die Strahlendosis reduzieren. Darüber hinaus sind weniger Einsätze erforderlich, was die Strahlentherapie weiterhin verträglicher macht.
Zielgerichteter Angriff
Durch innovative Forschungen stehen heute immer mehr Wirkstoffe zur Verfügung, die den Tumorzellen ganz gezielt Paroli bieten. Zu diesen targeted drugs, wie die modernen Wirkstoffe medizinisch heißen, gehören unter anderem die sogenannten Biologicals. Dabei handelt es sich meist um Antikörper, die das Wachstum der Krebszellen stoppen – indem sie beispielsweise für den Tumor wichtige Botenstoffe blockieren oder ihm seine Versorgungswege kappen. Auch die Anti-Hormon-Therapie, bei der etwa Anti-Östrogene zum Einsatz kommen, gehört zur neuen Generation der Medikamente gegen Brustkrebs.Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko für das bösartige Tumorleiden senken. Zum Glück gibt es auch heute bei Ausbruch der Krankheit viel mehr Aussicht auf eine dauerhafte Heilung.